Brief 10: Ein „techy“ mit Füllfeder – der Weg zur fertigen Diss.

Liebe Schreiberlinge!

”Endlich Doktor :-) „mit Auszeichnung“… Euer Seminar war ein wichtiger Teil zum Erfolg meiner Arbeit.“, schrieb mir unlängst  Clemens Forster. Ich schrieb zurück und wollte wissen, welche Strategien & Tricks ihm bei seiner Diss besonders geholfen haben. Da kamen recht kontrastreiche Antworten:
clemens2-jpgEin Dank an seine Frau, Gabriela. Ein Lob auf die Füllfeder und auf seinen MacBook Pro und seinen Stehtisch. Und eine Liste von genialen Computerprogrammen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

J: Gratuliere! Clemens, du hast soeben deine Promotion im Fach „Informationswirtschaft“ an der WU Wien bestanden und zuvor deine Dissertation erfolgreich abgeschlossen. Du sagst, das Seminar Frei geschrieben hat dir sehr dabei geholfen. Wie geht es dir nun, so frisch nachdem du es geschafft hast?
C: Ich bin erleichtert und stolz – so konsequent meinen Weg bis zum Abschluss des Doktorats gegangen zu sein. Das war alles andere als einfach. Ich musste auch zwei Papers für Fachkonferenzen schreiben. Erschöpft bin ich auch…

J: An welchem Punkt bist du ins writers´studio gekommen?
C: Nachdem ich die ersten zwei Kapitel recht rasch zusammen hatte, ist eine Schaffenspause eingetreten… So viele Gedanken und so viel Literatur hatten sich angesammelt. Dazu kam Privates, viele nicht so erfreuliche Tatsachen, die für mich ein Datum stellten. Dann entdeckte ich einen Zeitungsartikel über das Seminar „Frei geschrieben“.

J: Was hat dir das Seminar gebracht?
C:  1.  lernte ich neuen Schreibtechniken kennen , 2. hab ich alte Techniken wieder entdeckt und 3. wurden mir einfache Dinge über den Schreibprozess bewusst. Neu waren für mich z.B. die „Miniaturen“. Und einfache Tipps, wie, dass ein Arbeitsplatz nicht zwingend der einzige sein muss. Einen zusätzlichen Stehtisch habe ich mir als Konsequenz angeschafft. Und: Jetzt habe  ich –  ich „techy“!-  wieder eine Füllfeder.

J: Erzähl ein bißchen von deinem Schreibprozess.
C: Ich habe mir die „Morgenseiten“ für sehr lange Zeit zum Programm gemacht. Für die Dissertation habe ich begonnen nach wichtigen Artikeln gleich eine „Miniatur“ zu schreiben. In mein eigens dafür vorgesehenes Heft – zumeist mit Füllfeder. Das hat meine Geschwindigkeit deutlich erhöht.

J: Du bezeichnest dich als „techy“…
C: Ja.:-)) Ich habe für die Diss meinen Computer mit mehren neuen „Schreibprogrammen“ ausgestattet. Danken möchte ich auch meinem MacBook Pro. Leise und schnell. Backups ruck zuck. So soll Computer sein.

Für „Miniaturen“ habe ich das Programm „WriteRoom“ im Vollbild verwendet. Nur ein schwarzer Bildschirm mit grünem Text. Diese kurzen Textbausteine habe ich im Programm „Notational Velocity“ verwaltet. Unterwegs konnte ich Ideen auf meinem iPhone mittels „Simplenote“ sammeln und diese wurden automatisch mit dem Computer abgeglichen. Das funktionierte wunderbar.

Dann konnte ich mich mit dem Programm „Scrivener“ noch von der Linearität lösen. Dieses Programm ist einfach für das Schreiben gemacht. Alle Rohtexte wurden hier gesammelt, geordnet, mit Übergängen versehen. Dieses Programm hätte ich schon früher gebraucht.
Für das Layout und die Druckfassung habe ich „Mellel“ in Kombination mit „Bookends“ und „Papers“ verwendet. Am iPhone hatte ich noch „Dictamus“ als App mit der Uploadmöglichkeit in meine „Dropbox“ sowie am Mac „InqScribe“. Dafür habe ich mir sogar Fußpedale besorgt.
So ist das Texten einwenig zum abwechslungsreichen Spiel geworden:
Einmal ganz ohne Technik, nur mit meinem Heft und der Füllfeder zu Hause im Sitzen oder Stehen, in der Nationalbibliothek, Hauptbücherei, im Kaffeehaus oder sonst wo. Einmal mit der vollen Technik-Bandbreite. „Rettungsanker“ war (und ist immer noch) während des Schreibprozesses meine Frau. Ich danke Ihr für Ihre Unterstützung.

J: Welche drei Schreib-Strategien würdest du anderen empfehlen?
C: Heft und Füllfeder. Miniaturen. „Scrivener“.

J: Wie ist deine Einstellung nun zum Schreiben?  Möchtest du weiter wissenschaftlich schreiben oder (auch) anderes?
C: Schreiben zu können, ist eine mächtige Fachkompetenz. Schnell und präzise einen guten Stil zu entwickeln, ist anspruchsvoll und benötigt Übung.

Die Arbeitswelt hat leider einen hohen Druck auf jeden Einzelnen aufgebaut und oft ist keine Zeit für maßvolle Abwägungen. Dann müssen Sätze auch schnell passen. Da hat mir das Seminar ebenfalls geholfen.
Ich habe mit meinem Doktortitel den für mich höchsten akademischen Grad erlangt; ich  fühle mich nicht zum Professor berufen ;-)
In der Arbeitswelt wird zunehmend Englisch vorausgesetzt und hier sehe ich für mich noch Potential. Dort werde ich in naher Zukunft Zeit investieren.

J:  Wie geht´s nun weiter bei dir?
C:  Neben meinem Job als Senior Consultant bei IDS Scheer / Software AG wird es jetzt auf jeden Fall wieder mehr Sport und Freizeit geben!

J: Danke, Clemens & viel Spaß beim Weiterschreiben!

Für alle, die wen kennen, der mehr Schwung & Strategie in wissenschaftliche Schreiprozesse bringen will, es gibt jetzt einen Super-Intensivkurs im Sept. 2011…

Schönen Schreib-Sommer noch!

Judith Wolfsberger

Aktuell im writers´studio:

Wegen großer Nachfrage Zusatztermine eingeschoben:
Frei geschrieben: Studium abschließen mit Schwung & Strategie. Intensivkurs im Sept. 2011. 7 Vormittage in 2 Wochen.
Infoabend: Do, 4. Aug. 2011, 19 Uhr. Bitte weitersagen!

15 gratis Mini-Workshops:
Tage der offenen Tür im writers´studio am Fr 23. & Sa 24. September. Gratis Mini-Workshops aus allen Bereichen. Programm gibt´s in Kürze. Termin vormerken!

Neu: Jahresprogramm 2011/12:
Auf der Rückseite unserer gratis Zeitung findet Ihr das neue Jahresprogramm (Herbst 2011 bis Sommer 2012). Wer dem „writers letter2 gratis per Post zugeschickt haben möchte, bitte hier bestellen.

Schreibtreffs im writers´studio. Einfach kommen. Keine Anmeldung nötig:
Schreib-Café mit Yoga: Move your ass and your pen will follow. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 9-12 Uhr
Schreib-Fabrik mit Feedback: Enormer Output & stärkende Rückmeldungen. Jeden ersten Montag im Monat, 18-21 Uhr
Schreibnacht: Jeden 1. Freitag im Monat.

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