Brief 128: Learn to say “Fuck you” to the world once in a while

Liebe Schreibende,

dies ist kein Weihnachtsgruß, auch wenn ich euch sehr erholsame Feiertage wünsche. Dies ist vielleicht ein Anti-Weihnachtsgruß. Unpassend, aber wichtig.

„Learn to say “Fuck you” to the world once in a while”, schreibt Sol Lewitt in einem berühmt gewordenen Brief an Eva Hesse*. Also ein bildender Künstler schickt an seine Kollegin einen langen Motivationsbrief (im April 1965), in dem er die zentrale Frage jedes kreativen Schaffens auf sensationelle Weise beantwortet: Wie umgehen mit den inneren Stimmen, der inneren Kritiker:in, Zweifler:in, Blockierer:in, Aufschieber:in? Einmal auf die Welt zu sch… bezieht sich weniger auf Arbeit, Geld, Familie und Soziale Medien als vielmehr auf die innere Vorstellung, allen möglichen und unmöglichen gesellschaftlichen und eigenen Vorgaben entsprechen zu müssen – mit dem eigenen Schaffen oder bevor es „erlaubt“ ist überhaupt zu schreiben, malen, zeichnen etc.

Sol Lewitts Brief beginnt so:
„Dear Eva,
it will be almost a month since you wrote to me and you have possibly forgotten your state of mind (I doubt it though). You seem the same as always, and being you, hate every minute of it. Don’t! Learn to say “Fuck You” to the world once in a while. You have every right to. Just stop thinking, worrying, looking over your shoulder, wondering, doubting, fearing, hurting, hoping for some easy way out, struggling, grasping, confusing, itchin, scratching, mumbling, bumbling, grumbling, humbling, stumbling, numbling, rumbling, gambling, tumbling, scumbling, scrambling, hitching, hatching, bitching, moaning, groaning, honing, boning, horse-shitting, hair-splitting, nit-picking, piss-trickling, nose sticking, ass-gouging, eyeball-poking, finger-pointing, alleyway-sneaking, long waiting, small stepping, evil-eyeing, back-scratching, searching, perching, besmirching, grinding, grinding, grinding away at yourself. Stop it and just DO!“

Schau dir den ganzen handschriftlichen Brief von Sol Lewitt an oder die geniale Lesung des britischen Schauspieler Benedict Cumberbatch auf Youtube!

Der Brief enthält viele wichtige Botschaften. Eine davon ist: Egal wie gut jemand ist, wie anerkannt, erfolgreich, blablabla… diese  inneren Stimmen gibt es immer. Wenn wir darauf warten, dass sie verschwinden, dann heißt das, auf kreatives Tun zu verzichten. Zu schreiben ist immer ein Wagnis, auch gegen sich selbst. Also, finde deine Wege, diese Stimmen zu stoppen. Es gibt keinen einfachen Ausweg, no easy way out, wenn ich etwas Eigenes kreieren will, dann muss ich da durch. Ja, natürlich, in den Workshops des writers´studio zeigen wir viele Strategien, wie das Schreiben leichter wird, wie das Handwerk für den Schreibprozess, bestärkendes Sharing & Responding, inspirierende Community, Schreibtreffs- und Retreats. Aber dann kommt der Moment, an dem du dich (alleine) hinsetzen musst und (weiter) machen mit deinem Projekt. Auch, wenn es schwer ist.

Weiter unten im Brief schreibt Sol Lewitt an Eva Hesse, es könne sein, dass es ihr  besser gehen würde, wenn sie das Zeichnen/Malen/Künstlerinsein und -werden hinter sich lassen würde, aber er glaube es nicht: “But if life would be easier for you if you stopped working – then stop. Don’t punish yourself. However, I think that it is so deeply engrained in you that it would be easier to DO!”
Also: Wenn du merkst, dass es dich unglücklich, unrund macht, wenn du nicht schreibst, ein Projekt nicht weiterführst, dann wird es notwendig sein, all diese Stimmen („the world“!) mal konsequent zu ignorieren, sich hinzusetzen und irgendwie zu beginnen. Es „einfach“ zu TUN. Wichtig: mit wenig Anspruch, um in Flow zu kommen. Denn Sol Lewitt schreibt weiter:

“Try to do some BAD work – the worst you can think of and see what happens but mainly relax and let everything go to hell – you are not responsible for the world – you are only responsible for your work – so DO IT. And don’t think that your work has to conform to any preconceived form, idea or flavor. It can be anything you want it to be.”

Nun ist gerade zu Weihnachten eine Zeit, in der die allermeisten keine Gelegenheit für Rückzug zum kreativen Schaffen haben. Während manch andere sehr viel Zeit haben, wenn alles geschlossen ist und sie nicht Weihnachten feiern, aus welchen Gründen auch immer. Deswegen haben wir immer mehrere Workshops in den Weihnachtsferien, Rückzugsräume, um ins TUN zu kommen gleich am Anfang des Jahres:

 

1. Ich freue mich sehr, wenn du noch in mein Mindwriting zum Jahreswechsel (2.-5. Januar in Wien und/oder per Zoom)  kommst! Ein paar Plätze sind noch frei. Wir finden schreibend die Spur zu den Dingen, die dir wirklich wichtig sind im neuen Jahr, dann geht’s leichter. Hier ein neues kurzes Video dazu.

2. Ebenso eine lange Tradition hat das Life WritingSeminar von Anna Ladurner in den Weihnachstferien. Heuer schon ausgebucht, aber ein Tipp für nächstes Jahr? (Weitere Termine unterm Jahr sind noch buchbar)

3. Am 6. Januar startet wieder Zona Rosa: Erotisches Schreiben für Frauen*“ mit Johanna Vedral, ein ganz besonderer Zoom-Workshop. In geschütztem, wohligem Rahmen schreiben wir Texte über weibliches Begehren – jenseits der Mainstream-Fantasien aus männlicher Sicht. Hier ein neues kurzes Video dazu.

4. Am 7. Jänner startet eine verkürzte Variante unseres Workshops Writers´Tricks, der dein Schreiben auf eine ganz neue Schiene bringt. Life changing und so wohltuend – auch für Menschen, die beruflich schon viel schreiben! Als Teil unserer neuen Serie Inky & the Brain buchbar oder auch einzeln. Go for it!

Ich werde mich in der Weihnachtswoche zum Schreiben zurückziehen, um in der stillen Zeit eine Megaparty mit den Figuren und Entdeckungen meines Buchprojekts zu machen…

Happy Festive Season – wie immer du sie gestaltest,

Judith

PS: Achtung: Am 25. Januar starten wir wegen großer Nachfrage eine 2. TIP-Gruppe: Ausbildung zur Schreibtrainer:in (Schreibkompetenz und Empowerment). Die letzte Möglichkeit Writers Tricks als Voraussetzung für diesen Lehrgang zu besuchen, ist am 7. Januar 2025!

*PPS: Mehr über die beiden Künstler:innen, ihre Beziehung und diesen Brief im sehr empfehlenswerten Blog von Maria Popova:www.themarginalian.org.
Hintergrundgeschichte auf gwarlingo.com.

 

Aktuell im writers’studio Verein

1. Restplätze für Workshops & Retreats

2. Lehrgänge

3. Schreibtreffs

Aktuell im Institut für Schreibkompetenz

1. Restplätze

2. Lehrgänge

Brief 119: Krankheit braucht Kreativität und Körperarbeit, Gesundheit auch!

Liebe Schreiberin, lieber Schreiber!

Ach, was täte ich nur ohne das Zeichnen, Malen und Basteln (gemeinsam mit Ida)? Was wäre ich ohne Schreiben (Morgenseiten & mein Buch)? Und wo bliebe ich ohne Yoga, Tanz & Co? Gerade in den letzten Wochen, in denen ich ziemlich neben der Spur bin. Seit ich mit der Schilddrüsenerkrankung „Morbus Basedow“ diagnostiziert wurde und mit anderen darüber spreche, scheint mir, als hätten extrem viele Menschen, v. a. Frauen, Probleme mit der Schilddrüse. Ich muss nun starke Medikamente nehmen, die mich sehr müde machen und verlangsamen. Das ist nicht leicht, das ist eine große Umstellung, die mich vermutlich einige Jahre begleiten wird. Ich muss einfach runter vom Pedal. Meine aufgepeitschte Schilddrüse sagt: „Schlaf, sitz, schreib für dich!“ Sie sagt auch: „Kümmere dich um deinen Körper!“

Um trotz der Medikamente geistig wach zu werden, geh ich weiterlesen →

Brief 118: Vibrantly empowering: New York & das writers’studio

Liebe Schreiberin, lieber Schreiber!

Juhu, endlich März! Ich bin wieder einmal gestärkt, „empowered“ und aufgeladen aus New York zurückgekommen. Durch die Ausstellung der großen feministischen Künstlerin Judy Chicago im fabelhaften „New Museum“, Jazz-Konzerte in kleinen Clubs, Treffen mit Freund:innen, viel Schreibzeit an einem geliehenen wunderbaren Schreibtisch in beloved Brooklyn und dann noch das:

Am letzten Abend verirre ich mich im East Village in eine Tiki-Bar (Hawaii, Cocktails etc.) mit Punk Musik (yes!), namens „Otto´s Shrunken Head“, weil da angeblich im Hinterzimmer ein Collage Poetry Workshop sattfinden soll. Wegen eines angekündigten Schneesturms war der aber leider abgesagt. Der Barmann lädt mich entschuldigend auf einen Drink ein, wir reden über amerikanische Politik und Geschichte und er sagt: „There is improv theater later on in the back room. You should check it out!“ Er mixt mir einen cremigen Spezial-Cocktail mit viel Limetten und ich sammle Mut für das Improv-Theater, bei dem es an sich keine Zuschauer:innen gibt, alle improvisieren mit. Auweia. Aber „Bird“, der Leiter sagt zu mir an der Bar, er freue sich, wenn ich dabei sei und ich könne spontan entscheiden, wie und ob ich mich einbringen wolle. Das Wichtigste sei, dass wir uns im Spiel mit liebevollem Respekt begegnen und aufgreifen, was kommt.

Auf ein Stichwort hin, „Flugzeug“, spielen etwa zehn Leute Szenen im Cockpit, die übergehen in die Therapiestunde des Piloten und dann wiederum in eine Szene zwischen dem Piloten und seinen Kindern. Ich bin einfach nur baff, wie sie spielen, wie sie sich anfeuern, wie locker, wie kreativ, wie frei sie sind … und wie spannend es ist, zuzuschauen. Bird sagt: „Vielleicht möchte jemand, der das noch nie gemacht hat, nach vor kommen … es wird einen Riesenapplaus geben und alles ist okay in diesem unbekannten Hinterzimmer.“ Gerade, als ich von der hinteren Eckbank aufstehen und nach vor gehen möchte, kommt mir jemand zuvor, der auch noch nie „improv“ gespielt hat. Doch am Schluss der Session fragt Bird mich speziell vor allen, wie ich es empfunden habe, was mir aufgefallen sei. weiterlesen →

Brief 117: Last call: Eine sterbende Liebe..

Liebe Schreiberin, lieber Schreiber!

 

„Eine sterbende Liebe ist schöner als eine werdende.“ Dieser Sager von Georg Büchner (im Theaterstück „Leonce & Lena“) hat mich in meiner Studienzeit sehr fasziniert. Einmal habe ich ihn zitiert, als ich eine Freundin traf, die gerade frisch getrennt war. Mehr noch, ich habe ihr eine getrocknete Rose überreicht und gesagt: „Eine sterbende Liebe ist schöner als …“ Sie sah mich entsetzt an. Und es tat mir wirklich leid. Wer war ich, ihren Schmerz zu ironisieren? Verlust, Krise, Scheitern ist nicht schön. Aber fast immer ist es der Beginn von etwas Neuem. Das Wort „Krise“ heißt ursprünglich trennen, entscheiden, wenden.

Ich denke wir stehen an einer Wende. So viel ändert sich, verschwindet, stellt sich in Frage. Ein Freund hat zu mir unlängst gesagt, jetzt kommt die große Zeit der Weiterbildung. Firmen müssen attraktive Angebote an Mitarbeiter:innen machen, um sie zu halten oder zu gewinnen. Und Selbständige brauchen neue Inputs, Strategien, Methoden, um sich an neue Gegebenheiten anzupassen, ja diese für sich zu nutzen.

Deshalb hier, am Anfang dieses neuen Schreib- und Weiterbildungsjahres ein Last Call:
Jetzt kannst du noch rasch einsteigen in unsere Lehrgänge (oder deine Mitarbeiter:innen dazu bewegen).

1.    Besonders möchte ich auf unseren neu gestalteten Lehrgang „Journal Writing Methoden“ hinweisen. Was für eine spannende, breit einsetzbare, sinnvolle Weiterbildung für alle, die mit Menschen arbeiten, ob Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen, Jugendbetreuer:innen,  Psychotherapeut:innen, Coaches, Lebens- & Sozialberater:innen, Trainer:innen, Unternehmensberater:innen. Die große Frage dahinter ist: Wie kann freies Schreiben nur für die eigenen Augen („Journal Writing“) eingesetzt werden, um sich und andere auf ganz neue Ebenen der Reflexion, der Lösungskompetenz, des Verstehens, des Loslassens, des Kreativseins zu bringen?
Bisherige Absolventinnen haben auf geniale Weise die Methodenvielfalt des Lehrgangs als Basis genutzt, um Schreibangebote für ihren Spezialbereich zu entwickeln. So hat z.B. Christine Gruber, Gründerin des Trauma-Instituts UNUM für ihre Klient:innen eine ganz neue Weise des traumasensiblen Schreibens entwickelt, das sie seit einigen Jahren erfolgreich anbietet. Wenn Klientinnen begleitend zu Coaching oder Therapie für sich selbst schreiben, weiterlesen →

Brief 102: Herbst erheitern mit Erotik, Weinklecksen, Grusel-Humor, Ahninnen-Karten & Malerei

Liebe Schreibende,

20 goldene Kurz-Workshops gibt es am Fr, 23.  und am Sa, 24. September kostenlos vor Ort in Wien und online per Zoom.

Diesmal treiben wir´s bunt. In den zwei „Reichshälften“ des writers‘ studio finden je zwei Workshops parallel statt:  Im sonnigen Seminarraum „Schönbrunn“ (mit Blick auf die Schönbrunnerstraße ;-) finden die Kurz-Workshops im Format „Präsenz-pur“ statt. Die Workshops im Seminarraum „Factory“ (mit professionellem Videokonferenz-System) werden per Zoom an Schreibfreund*innen aus aller Welt übertragen.

Am Freitag-Nachmittag bieten wir in beiden Räumen goldene Kostproben aus unseren Lehrgängen „Schreibkompetenz fürs Business“, „Schreibtrainer*innen-Ausbildung“ und „Positioniere dich mit einem Buch als Expert*in“. Neu dabei sind die Trainerinnen Ilona Matusch („Interne Kommunikation“), Kerstin Fischnaller mit („Creative Blog“) und Daniela Reiter („Feministischer Schreibworkshop“).

Am Samstag-Vormittag kredenzen wir euch weiterlesen →

Brief 97 : Warten bis der Frieden kommt

Liebe Schreibende,

„Warten bis der Frieden kommt“ hieß eines meiner liebsten Jugendbücher, eigentlich ein verstecktes „Memoir“ oder wie man heute im deutschsprachigen Raum neuerdings sagt, eine „Autofiktion“. Judith Kerr musste als Kind 1933 mit ihrer Familie vor den Nazis von Berlin über die Schweiz und Frankreich nach London flüchten. Sie ist ihr Leben lang dort geblieben mit all den Wunden und Verwunderungen, zeichnend und später schreibend hat sie ihren Weg gefunden. Ihre autobiographische Trilogie – „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, „Warten bis der Frieden kommt“ und „Eine Art Familientreffen“ – hat mich durch meine Jugend begleitet, war ein authentischer, berührender und auch inspirierender Beginn meiner lebenslangen Auseinandersetzung mit der Geschichte des NS-Regimes und seinen Folgen.

Für mich waren immer schon Kunst und Literatur der passendste Weg, sich mit Geschichte, erst recht mit Krieg und Trauma, auseinanderzusetzen.Romane wie weiterlesen →

Brief 76: Die neue Journal Writing-Bewegung in Österreich und Deutschland…

Dear writer,

im Sommer saßen wir bei meinem Writers Retreat in Retz in einem luftig rennovierten Gutshof und schrieben in unseren Journalen, wir klecksten, pickten und stempelten, dass es eine Freude war. Für manche war es ein fulminanter Start ins Visual Diary, für andere ein Schreibraum, in dem endlich wieder Zeit, Muße und Material da war. Schreibräume schaffen auch Schreibträume, Lebensvisionen, Ideen, da kann Ballast abgeladen werden, sogar transformiert. Und, wie eine Teilnehmerin sagte, „da entsteht so eine kostbare Ruhe in mir, wenn ich Journal-Schreiben mit spielerischem visuellem Gestalten verbinde.“

Die besonderen Wirkungen und die vielen verschiedenen Methoden des Journal-Schreibens sind ein Thema, das durch das writers´studio endlich voll und ganz im deutschsprachigen Raum angekommen ist. Journal Writing für die eigene Psychohygiene, Kreativität und Entwicklung, aber auch als Zusatzmethode für die Arbeit mit Menschen in Gruppen oder Einzelsettings.
Mit Stolz und Vorfreude starten wir Ende November den 2. Durchgang unseres Lehrgangs: Journal Writing Methoden für TherapeutInnen, Coaches & LeiterInnen von Fokusgruppen. Birgit Schreiber und Johanna Vedral leiten diese neue Gruppe durch das Jahr. Wie tief verbunden sie mit den Journal Writing-Methoden sind, zeigen ihre Publikationen, Ausbildungen und Lebensgeschichten und ihre Pläne für die Zukunft des Journal Writing-Ansatzes in Europa… Ein Interview mit ihnen war längst ausständig.

Johanna, du hast, wie deinem neuen, autobiographisch grundiertem Roman „Freiheit, du wildes Tier“ zu entnehmen ist, sehr früh mit dem Tagebuchschreiben begonnen. Was hat dir das ermöglicht und gebracht/geholfen? 

Johanna: Ich schreibe seit 40 Jahren Tagebuch. Ohne Tagebuch gibt es mich gar nicht. Mehr als zwei oder drei Tage ohne Tagebuchschreiben kann ich nicht sein, so wichtig ist es für mich, mit diesem vertrautesten und verlässlichsten aller Partner, dem Tagebuch, im Dialog zu sein. Durch diese enge Beziehung mit dem Tagebuch pflege ich weiterlesen →

Brief 73: Weiterschreiben im Burgenland, Weinviertel oder Slowenien? Sommer 2019!

Dear writer,

hast du schon den Schreibsommer geplant? Ich überlege im Juni wieder mal nach Cornwall zu fahren, um auf Virginias Woolfs Klippen zu sitzen, auf den Atlantik zu schauen, bis die Worte aufs Papier sprudeln, neben dem Meeresrauschen und Möwengeschrei. Ach. Oder doch auf einer Alm weiterschreiben?
In jedem Fall freue ich mich auch auf mein Schreib-Retreat für Frauen, das heuer erstmals stattfinden wird, und zwar in einem sehr edel renovierten Gutshof bei Retz.
Aber Hallo! Wir bieten euch im Sommer 2019 drei Schreib-Retreats an.

Die Zutaten all unserer Sommer-Retreats bestehen aus:

  1. Wir haben romantische, sinnliche, inspirierende Orte für euch gefunden. Wir schreiben umgeben von Architektur, die ein bisschen aus der Zeit gefallen ist, in einem Gutshof, auf einer Terasse vor einer alten Kirche, in und vor einer ehemaligen Backstube. Und im Kontakt mit der Natur, im Bauerngarten umgeben von Feldern, am Schreib-Teich oder mit weitem Blick auf das Mittelmeer.2. Es gibt jeden Tag Warmup-Übungen und Austausch zum Schreibprozess und vor allem viel Zeit, um endlich so richtig einzutauchen in die eigenen Schreibprojekte. Echt viel zu schreiben, konzentriert zu schreiben, mit Muße und Kraft!
  2. Unser vielgeliebtes, Mut machendes und Klarheit stiftendes Friendly Feedback wird in kleinen Runden als freiwille Möglichkeit angeboten.
  3. Wir achten darauf, dass in jedem Retreat ein gutes Maß an gemeinsamen Aktivitäten und ruhiger Zeit für sich allein gegeben ist. Es gibt unterschiedliche Zimmer in unterschiedlichen Preislagen in der Umgebung zum Auswählen (bitte selbst buchen). Gemeinsame Abendessen in netten Lokalen der Umgebung sind eine Option.
  4. Am besten eignen sich unsere Retreats für Menschen, die bereits Schreibprojekte oder Ideen für welche haben. Jede Textsorte ist möglich, naturgemäß auch das freie Schreiben nur für die eigenen Augen, Journal Writing/Mindwriting u.ä.

Nun möchte ich euch die drei Retreat-Orte vorstellen, unter denen ihr wählen könnt:

    A. BURGENLAND: Schreiben im blühenden Bauerngarten (Ende Juli 2019)
Oh „Mutschen“, ich hab selbst schon einige Male mit und bei Markus Mersits in diesem märchenhaften Dorf bei der ungarischen Grenze geschrieben, und wie! Zu Mittag essen wir von Markus gekochte vegetarische Köstlichkeiten unterm Kirschbaum und an manchen Abenden gibt´s Lagerfeuer. Ach.
Markus, der in Mucindrof/Großmutschen im ehemaligen Häuschen seines Großvaters seine Diss. geschrieben hat, meint:
„Mutschen war für mich immer ein Ort der Begegnung, früher vor allem des gemeinsamen Musizierens und Feierns. Ein Ort, an dem man nicht erwachsen sein muss. Mutschen ist weder smart noch modern, geschweige denn postmodern. Hier ist es archaisch. Lehmerde, Ameisen, Fledermäuse. Holzöfen im Winter und Lagerfeuer im Sommer.
Mutschen ist ein guter Ort … zum Denken und zum Schreiben.“

 

B. WEINVIERTEL: Ein Women´s Circle (Anfang August 2019)
Im Gutshof schreiben wir im hellen Frühstücksraum bei Bio-Köstlichkeiten, auf der sonnigen Terrasse und beim idyllischen Teich. Im stufenförmigen Seminarraum gibt´s Mal-& Bastelmaterial für´s Visual Diary. Nachmittags tauschen wir uns aus zum Schreiben als Frau und gemeinsamen Ideenspinnen. „Schafft euch Schreibräume!“ Yes, we can!

 

 

C. SLOWENIEN: Wieder im vielgeliebten Piran – auf einer neuen Terrasse (Mitte August 2019)
Seit 9 Jahren hält Ana Znidar mit viel Leidenschaft dieses Retreat … und alles, was ich davon von jedem je gehört habe, klingt nach Verliebtsein. Verliebt in diese malerische Küstenstadt, verliebt in das Nebeneinaderschreiben mit Meeresblick, verliebt in die köstlichen mediterranen Abendessen.
Ana schreibt:

„Juchey, nach sehr langer Suche haben wir nun doch wieder in Piran einen neuen, wunderbaren Schreibort gefunden: Wir schreiben oben bei der Kirche in einem riesigen, hellen Raum, der auf einer Seite aufs Meer schaut und auf der anderen Seite ins Grüne.

Wir haben auch Zugang zum Garten, in dem sonst Hochzeiten, Konzerte oder das Kino unter den Sternen stattfindet.“

Ob du dich für Burgenland, Weinviertel oder Slowenien entscheidest oder Sommerkurse im writers studio in Wien besuchst, der Schreibsommer kann bitte kommen…

Frühlingsgrüße schickt dir inzwischen

Judith

P.S.: Wir arbeiten gerade am Seminarprogramm 2019/20 , das spätestens Ende Juni online sein wird. Erste Infoabende für die Lehrgänge gibt´s schon im Mai und Juni (siehe unten). Für den writers letter, der euch im Juli zugesandt wird, bitten wir um sachdienliche Hinweise für die „Hall of Fame“: Publikationen, Preise unserer geschätzten TeilnehmerInnen.

AKTUELL IM WRITERS´STUDIO

1. Restplätze
Roman / Krimi entwickeln – Mit Cliffhanger, rotem Hering & Co Spannung aufbauen, Start: 14. April
1×1 des journalistischen Schreibens für Nicht-JournalistInnen – Professionelle Artikel für Print- oder Online-Medien, Start, 25. April
Memoir Writing – Ein autobiographisches Buchprojekt entwickeln, Start: 27. April
Writers‘ Tricks – In den Schreibfluss eintauchen & schriftlichen Ausdruck stärken, Start: 1. Mai
Online Texte, die verkaufen I – Activate your Website, Start: 4. Mai
Print Texte, die verkaufen – Flyer, Broschüren & Werbebriefe, Start: 7. Mai
Writers‘ Tricks – In den Schreibfluss eintauchen & schriftlichen Ausdruck stärken, Start: 14. Mai
Personal Essay – Feuer im Herzen & scharfe Argumente, Start: 24. Mai
Writers‘ Tricks – In den Schreibfluss eintauchen & schriftlichen Ausdruck stärken, Start: 6. Juni
Online Texte, die verkaufen II, Online Marketing und Social Media , Start: 8. Juni
Journal to the Self – 18 Methoden für mehr Abwechslung, Tiefe und Perspektive im täglichen Schreiben nach Kathleen Adams, Center for Journal Therapy, Denver, USA, Start: 20. Juni
Collage Dream Writing – Mit Schnipseln aus Zeitschriften ins Unbewusste eintauchen, Geschichten aus der Tiefe schreiben, Start: 27. Juni
Sprachlicher Feinschliff – Texte überarbeiten, ohne ihre natürliche Schönheit zu zerstören, Start: 2. Juli
Writers‘ Tricks – In den Schreibfluss eintauchen & schriftlichen Ausdruck stärken, Start: 11. Juli
Personal Essay – Feuer im Herzen & scharfe Argumente, Start: 18. Juli
Roman / Krimi entwickeln – Mit Cliffhanger, rotem Hering & Co Spannung aufbauen, Start: 19. Juli
Writers‘ Retreat im Burgenland – Zur Ruhe kommen, weiter schreiben & feedbacken im idyllischen Bauerngarten, Start: 25. Juli

2. Lehrgänge
Lehrgang „SchreibtrainerIn werden (TIP)“, Start: Oktober 2019
Lehrgang „Journal Writing Therapy“, Start: November 2019
Lehrgang „Passion Writing“, Start: November 2019
Lehrgang „Schreibkompetenz fürs Business“, Start: November 2019

3. Neu!
Storytelling fürs Business – Mit emotionalem Content überzeugen, Start: 14. Mai
Kinderbuch schreiben: Geschichten für Kinder & Jugendliche verstehen, konzipieren & schreiben, Start: 24. Juli 2019
Writers‘ Retreat für Frauen – Schreibende Innenschau & Auftanken im Womens Circle, Start: 1. August
Mindwriting für Projekte, Lösungen & Konzepte, Start: 5. September 2019

4. Kostenlose Infoabende
Mo, 29. April 2019, 19 Uhr: VWA schreiben Kostenloser Schnupperworkshop!
Di, 30. April 2019, 18 Uhr: Infoabend zum Lehrgang „SchreibtrainerIn werden (TIP) 2019/20“
Do, 16. Mai 2019 19 Uhr: Infoabend zu allen Seminaren aus dem Bereich Passion Writing
Mi, 5. Juni 2019 19 Uhr: Infoabend zu allen Seminaren aus dem Bereich Passion Writing sowie zum Lehrgang „Passion Writing 2019/20“
Do, 6. Juni 2019 18 Uhr: Infoabend zum Lehrgang „SchreibtrainerIn werden (TIP) 2019/20“
Mi, 12. Juni 2019 19 Uhr: Infoabend zu allen Seminaren aus dem Bereich Schreibkompetenz fürs Business sowie zum Lehrgang „Schreibkompetenz fürs Business 2019/20“
Mi, 19. Juni 2019 17 Uhr: Infoabend zum Lehrgang „Journal Writing Therapy 2019/20“
Mo, 24. Juni 2019 19 Uhr: VWA schreiben Kostenloser Schnupperworkshop!
Mi, 26. Juni 2019 19.30 Uhr Kostenloser Schnupperworkshop & Infos zum Kurs Frei Geschrieben – mit neuen Methoden wissenschaftliches Schreiben knacken!

 

5. Jede Woche ein Schreibtreff im writers´studio:
SchreibNACHT: Jeden 1. Freitag im Monat.
1-DAY Retreat mit Frühstück: Jeden 2. Montag im Monat.
SchreibABEND (Schreibfabrik) mit Friendly Feedback: Jeden 3. Montag im Monat.
SchreibVORMITTAG (Schreibcafé) mit Easy Yoga: Jeden 4. Donnerstag im Monat.
SchreibSONNTAG: 1 x im Quartal, nächster Termin: 9. Juni

Bilder: Judith Wolfsberger, Markus Mersits, Ana Znidar & Zupnija Piran

Brief 65: Die Angst der Schreibenden vor dem Pinsel oder Arizona Desert Garden

Dear writers,

 

in Arizona ist mir klar geworden, dass es nicht nur die Angst der Schreibenden vor dem leeren Blatt gibt. Es gibt auch, und meist noch tiefer versteckt, die Angst vor der Farbe, dem Pinsel, der Schere, dem Uhu! Endlich kapiere ich: „Visual Diary“ oder „Sketchbook“ und auch „Malen“ oder „Zeichnen“ sind, so denke ich, für viele Angstwörter. Ähnlich wie „Gedicht schreiben“ oder „Goethe“. weiterlesen →

Brief 63: ein Buch basteln und schreiben an nur einem Wochenende

Dear writers,

letztes Wochenende sagte Gabi, die oft im writers´ studio ist, zu mir mit einem Infoblatt in der Hand: „Hey, was ist das denn für ein Seminar… „Book Art“? Ist das neu im Programm?“

„Ähm, nein, das haben wir seit Juni 2017 angekündigt, wohl ein bissl zu versteckt. Es wird von einer so coolen Amerikanerin gehalten! Sie reist extra aus Santa Fe an. Der Workshop ist eine Mischung aus Mini-Memoir, Collage und Book Art.“
„Wow! Das hab ich komplett übersehen. “
Weil offenbar viele das Seminar in unserem übervollen Programm übersehen haben und Victoria gerade in Wien gelandet ist, stell ich Euch nun kurz vor was „Book Art“ ist, worum´s in dem Seminar geht und warum Victoria neuerdings so gern nach Wien kommt. weiterlesen →