Brief 117: Last call: Eine sterbende Liebe..

Liebe Schreiberin, lieber Schreiber!

 

„Eine sterbende Liebe ist schöner als eine werdende.“ Dieser Sager von Georg Büchner (im Theaterstück „Leonce & Lena“) hat mich in meiner Studienzeit sehr fasziniert. Einmal habe ich ihn zitiert, als ich eine Freundin traf, die gerade frisch getrennt war. Mehr noch, ich habe ihr eine getrocknete Rose überreicht und gesagt: „Eine sterbende Liebe ist schöner als …“ Sie sah mich entsetzt an. Und es tat mir wirklich leid. Wer war ich, ihren Schmerz zu ironisieren? Verlust, Krise, Scheitern ist nicht schön. Aber fast immer ist es der Beginn von etwas Neuem. Das Wort „Krise“ heißt ursprünglich trennen, entscheiden, wenden.

Ich denke wir stehen an einer Wende. So viel ändert sich, verschwindet, stellt sich in Frage. Ein Freund hat zu mir unlängst gesagt, jetzt kommt die große Zeit der Weiterbildung. Firmen müssen attraktive Angebote an Mitarbeiter:innen machen, um sie zu halten oder zu gewinnen. Und Selbständige brauchen neue Inputs, Strategien, Methoden, um sich an neue Gegebenheiten anzupassen, ja diese für sich zu nutzen.

Deshalb hier, am Anfang dieses neuen Schreib- und Weiterbildungsjahres ein Last Call:
Jetzt kannst du noch rasch einsteigen in unsere Lehrgänge (oder deine Mitarbeiter:innen dazu bewegen).

1.    Besonders möchte ich auf unseren neu gestalteten Lehrgang „Journal Writing Methoden“ hinweisen. Was für eine spannende, breit einsetzbare, sinnvolle Weiterbildung für alle, die mit Menschen arbeiten, ob Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen, Jugendbetreuer:innen,  Psychotherapeut:innen, Coaches, Lebens- & Sozialberater:innen, Trainer:innen, Unternehmensberater:innen. Die große Frage dahinter ist: Wie kann freies Schreiben nur für die eigenen Augen („Journal Writing“) eingesetzt werden, um sich und andere auf ganz neue Ebenen der Reflexion, der Lösungskompetenz, des Verstehens, des Loslassens, des Kreativseins zu bringen?
Bisherige Absolventinnen haben auf geniale Weise die Methodenvielfalt des Lehrgangs als Basis genutzt, um Schreibangebote für ihren Spezialbereich zu entwickeln. So hat z.B. Christine Gruber, Gründerin des Trauma-Instituts UNUM für ihre Klient:innen eine ganz neue Weise des traumasensiblen Schreibens entwickelt, das sie seit einigen Jahren erfolgreich anbietet. Wenn Klientinnen begleitend zu Coaching oder Therapie für sich selbst schreiben, weiterlesen →

Brief 116: By letting go it all gets done …

Liebe Menschen!

By letting go it all gets done”, flüstert mir Donna D´Cruz über Spotify ins Ohr, wenn ich nachts wach liege und mich von ihrer wunderbar indisch-australischen Stimme in den Schlafmodus führen lasse. Ach, wie schön wäre das, denke ich, wenn ich loslassen könnte – meine Sorgen über die Wirtschaftslage, den Zustand der Welt und meinen eigenen – und wie von selbst die Dinge erledigt würden, die viele organisatorische Arbeit für das writers´studio, Marketing, Finanzen, Rechtliches und, wenn wie von selbst die Leute zu unseren Seminaren und Lehrgängen strömen würden. „By letting go it all gets done” ist leider keine Business-Strategie. Oder vielleicht weiterlesen →

Brief 90 : Writing Teachers Club Vienna!

Liebe Schreibende,

unlängst fragte mich ein älterer Soziologe, den ich zufällig traf, ganz erstaunt, was denn bitte am wissenschaftlichen Schreiben schwer sei und was ich denn da bitte lehre? Oh my … Wenn´s um die Lehre anderer Textsorten geht, wie z.B. Essay Writing, gibt es von Fachfremden ohnhin nur mehr Kopfschütteln, im besten Fall neugierige Fragen. Ähnlich wie beim Schreiben tut es beim Schreibenlehren so gut, sich mit anderen auszutauschen, die das gleiche tun. Und nicht immer von Anfang an erklären zu müssen, was frau da eigentlich tut. Noch besser als mit einer Kollegin mal zwischen Tür und Angel über Seminarsituationen zu quatschen wäre natürlich eine kreativ und liebevoll angeleitete, gemeinschaftliche Reflexion. So dachte sich das auch Eva Kuntschner, langjährige Trainerin im writers´ studio. Sie ist nun auch ausgebildete Supervisorin mit besonderem Fokus auf  Schreibtrainer*innen. Yeah! Das writers´studio hat ja mittlerweile über 100 Schreibtrainer*innen im TIP ausgebildet und ab April 2021 startet unter der Leitung von Eva Kuntschner unser

Writing Teachers Club Vienna

Friendly Feedback & professionelle Supervision für Schreibtrainer*innen weiterlesen →

Brief 76: Die neue Journal Writing-Bewegung in Österreich und Deutschland…

Dear writer,

im Sommer saßen wir bei meinem Writers Retreat in Retz in einem luftig rennovierten Gutshof und schrieben in unseren Journalen, wir klecksten, pickten und stempelten, dass es eine Freude war. Für manche war es ein fulminanter Start ins Visual Diary, für andere ein Schreibraum, in dem endlich wieder Zeit, Muße und Material da war. Schreibräume schaffen auch Schreibträume, Lebensvisionen, Ideen, da kann Ballast abgeladen werden, sogar transformiert. Und, wie eine Teilnehmerin sagte, „da entsteht so eine kostbare Ruhe in mir, wenn ich Journal-Schreiben mit spielerischem visuellem Gestalten verbinde.“

Die besonderen Wirkungen und die vielen verschiedenen Methoden des Journal-Schreibens sind ein Thema, das durch das writers´studio endlich voll und ganz im deutschsprachigen Raum angekommen ist. Journal Writing für die eigene Psychohygiene, Kreativität und Entwicklung, aber auch als Zusatzmethode für die Arbeit mit Menschen in Gruppen oder Einzelsettings.
Mit Stolz und Vorfreude starten wir Ende November den 2. Durchgang unseres Lehrgangs: Journal Writing Methoden für TherapeutInnen, Coaches & LeiterInnen von Fokusgruppen. Birgit Schreiber und Johanna Vedral leiten diese neue Gruppe durch das Jahr. Wie tief verbunden sie mit den Journal Writing-Methoden sind, zeigen ihre Publikationen, Ausbildungen und Lebensgeschichten und ihre Pläne für die Zukunft des Journal Writing-Ansatzes in Europa… Ein Interview mit ihnen war längst ausständig.

Johanna, du hast, wie deinem neuen, autobiographisch grundiertem Roman „Freiheit, du wildes Tier“ zu entnehmen ist, sehr früh mit dem Tagebuchschreiben begonnen. Was hat dir das ermöglicht und gebracht/geholfen? 

Johanna: Ich schreibe seit 40 Jahren Tagebuch. Ohne Tagebuch gibt es mich gar nicht. Mehr als zwei oder drei Tage ohne Tagebuchschreiben kann ich nicht sein, so wichtig ist es für mich, mit diesem vertrautesten und verlässlichsten aller Partner, dem Tagebuch, im Dialog zu sein. Durch diese enge Beziehung mit dem Tagebuch pflege ich weiterlesen →

Brief 65: Die Angst der Schreibenden vor dem Pinsel oder Arizona Desert Garden

Dear writers,

 

in Arizona ist mir klar geworden, dass es nicht nur die Angst der Schreibenden vor dem leeren Blatt gibt. Es gibt auch, und meist noch tiefer versteckt, die Angst vor der Farbe, dem Pinsel, der Schere, dem Uhu! Endlich kapiere ich: „Visual Diary“ oder „Sketchbook“ und auch „Malen“ oder „Zeichnen“ sind, so denke ich, für viele Angstwörter. Ähnlich wie „Gedicht schreiben“ oder „Goethe“. weiterlesen →

Brief 61: FÜR TherapeutInnen, Uni-AbsolventInnen, LebenskünstlerInnen, SachbuchautorInnen, Multitasker…

Dear writers,

Grüazi liebe TherapeutInnen, Coaches, schreibaffine Uni-AbsolventInnen, LebenskünstlerInnen, SachbuchautorInnen, Multitasker im Job, Selbstständige und GeschichtenerzählerInnen!

Vorige Woche war ich im sonnigen Bern. Parallel dazu, die allerletzten Korrekturen für mein 2. Buch „Schafft Euch Schreibräume!“ einzugeben, hielt ich an der Uni Bern ein Seminar über innovative Schreibgruppen und geteilte Schreibräume. „Create shared writing spaces!“ – das ist die neue Strategie um Schreibprozesse freudvoll und produktiv zu gestalten.
Auch in unseren 5 (!) 1-jährigen Schreiblehrgängen geht es darum, das Schreibhandwerk zu vertiefen und eine writers´ community aufzubauen. Also, wer will unter die Haube?
In letzter Zeit ist die Frage aufgetaucht, für WEN GENAU die jeweiligen Lehrgänge am besten geeignet sind?

Zuerst die kurze Antwort, dann die lange.

1. Für TrainerInnen, TherapeutInnen & Coaches: New Diary Lehrgang
2. Für schreibaffine UniabsolventInnen und Menschen mit schreibendem Beruf: SchreibtrainerInnenausbildung
3. Für Schreibende mit extraspannendem weiterlesen →

Brief 59: Pleasure-Tabletts, Punk-Tusche & Ugly Art: Visual Diary

Dear writers,

davVisual Diary ist nicht nur meine neue Leidenschaft, fast jeden Tag sitze ich in der Früh im Bett und lass die Farbe über meine Tagebuchseiten fließen, vor, nach und während des Schreibens. Visual Diary ist auch eine Liebesbeziehung zwischen Text und Farbe, Sprache und Bild, Füllfeder und Pinsel, Kuli und Collage. Es gibt dreierlei Menschen, die davon profitieren können:

1. Die Tagebuchfans, Morgenseiten-SchreiberInnen, die schon Stöße von Notizbüchern mit Handschrift gefüllt haben. Sie können mit dem visuellen Element eine neue Tiefe, eine frische Quelle, ein phantastisches spielerisches Element dazu gewinnen.

2. Gibt´s die künstlerisch, bildnerisch geprägten Menschen, die manchmal auf Kriegsfuß mit dem Schreiben stehen. Für sie ist das Visual Diary der Königsweg zum Text, zum freien, eigenen Schreiben, weiterlesen →

Brief 54: Braucht es noch mehr SchreibtrainerInnen? Sigmund hätt´sei´ Freud´

Dear writers,

Harald Geisler 1im Oktober startet wieder unsere SchreibtrainerInnen-Ausbildung „Training in Progress“ (TIP). Diesmal mit reisefreundlichen Blöcken, neuen Auswahlmodulen und mehr TrainerInnen. Ein paar Plätze sind noch frei. Doch ich möchte Euch nicht volllabern mit organisatorischen Infos, die bekommt Ihr auf unserer Website bzw. beim Infoabend am Do, 8. Sept.

Vielmehr möchte ich Euch ein Erfolgsprojekt vorstellen: Die TIP-AbsolventInnen Anna Laduner, Eva Karel und Johanna Vedral etablieren seit zwei Jahren an der Sigmund Freud-Privatuniversität Wien (SFU) innovative Schreiblehre. Alle drei halten dort im Fach Psychologie zweisemestrige Proseminare zu wissenschaftlichem Schreiben. Dabei kooperieren sie als Lehrende eng, tauschen Methoden, Erfahrungen und weiterlesen →

Brief 51: Schreiben am 24. Dez. & 1. Jänner!

Liebe Schreibende,

brief-51-klwenn ich an etwas glaube, dann an die Magie des freien Schreibens. Tiefe, oft kaum denkbare Wünsche und Ideen purzeln da hervor. So schau ich fast täglich auf meine Jahrescollage für 2015, die innen auf meiner Kleiderkastentür hängt. Jetzt gegen Jahresende, sehe ich wieder einmal mit Staunen, was sich alles davon verwirklicht und mich gleichzeitig überrascht hat.

weiterlesen →

Brief 50: In einer Fremd-/Zweit-/Drittsprache angstfrei schreiben? „Frei geschrieben INTERNATIONAL!“

bild-1_b_-dsc_6723Liebe Schreibende in dieser vielsprachigen Welt,
wusstet Ihr, dass writers´studio-Trainerin Ana Znidar in drei Sprachen schreibt und publiziert (Slowenisch, Deutsch und Englisch), in vier Sprachen Morgenseiten schreibt (auch in Kroatisch)und noch mit zwei weiteren Sprachen aufgewachsen ist (Italienisch und Latein)?

Etwa 16.000 Menschen mit nicht-deutscher Muttersprache studieren in Österreich. Wie geht es diesen Studierenden beim Schreiben ihrer (Abschluss-)Arbeiten? Das hab ich writers´studio-Trainerin Anna Ladurner weiterlesen →