Dear writers,
für mich und das writers studio ist es schon so selbstverständlich, wie – bestärkend – wir mit uns gegenseitig als schreibende Menschen und mit unseren Texten umgehen. Doch es ist eine Revolution, keine laute, aber auch keine stumme. Ich höre förmlich das angenehme Schnurren unserer Gehirne, ich spüre ein wohliges Kitzeln im Bauch und ich lausche Wörtern, die mir und den anderen, deren Texte gerade besprochen werden, so gut tun.
Als ich in Berkeley studierte, vor gefühlt 100 Jahren, lasen wir „How to do things with words“, einen linguistischen Klassiker zum Thema „Sprechakte“. Dazu fällt mir das berühmte Buch „Words That Wound“ ein: Wie Wörter – z.B. rassistische – Wörter ähnlich wie Steinwürfe attackieren, verletzten und ausschließen können. Dass Worte verletzten können, haben wir alle erlebt. Wie lange verbale Kränkungen gerade auch auf Texte, die wir geschrieben haben, nachwirken, ist eine dramatische Story. Aber wie Worte, die zu Texten gesagt werden, Flügel machen, so richtig Lust aufs Weiterschreiben, Weiterarbeiten an einem Textprojekt und überhaupt aufs weiter Kreativseinwollen, sich das zu trauen, sich das zuzutrauen, das ist hierzulande noch eher neu. Außerdem verbessern freundliche, ehrliche und hilfreiche Worte, die zu geschriebenen Worten gesagt werden, rasant die Schreibkompetenz aller Beteiligten! Das ist zwar kein Wunder, wirkt aber wie eines. Aber nun mal von vorne, was ist „NoFiFee“ und was hat es mit dem Text-Feedback im writers studio auf sich?
NoFiFee ist die Abkürzung meiner NonFiction-Feedback-Gruppe. Da besprechen wir nach der Methode des Radically Friendly Feedbacks mitgebrachte Non-Fiction Texte. Was ist Radically Friendly Feedback und was sind Non-Fiction-Texte? .. Nicht umsonst sind und bleiben diese Begriffe bei uns Englisch, weil sorry, so etwas hat die mitteleuropäische/deutschsprachige Kultur nicht hervorgebracht und es erfordert ein radikales Umdenken. Wir werden – immer noch – in unseren Bildungssystem von radikaler/reiner Kritik überflutet. Bei jeder Schularbeit, bei jedem Test werden Fehler gezählt, Fehler angestrichen, alles be- und abgewertet, was da so entsteht. Das ist ein echtes Drama und ich warte geduldig und manchmal recht ungeduldig darauf, dass in die Schulen gelangt, was teilweise /nicht zuletzte in Replik auf das writers studio und die Schreib- und Feedback-Methoden aus dem amerikanischen Raum, mit denen wir seit bald 20 Jahren arbeiten, schon in der LehrerInnen-Ausbildung mitgedacht wird. Aber Kritik zählt in all unseren Lebensbereichen sehr viel, Kritik wird als Wahrheit verstanden. Während positive Rückmeldungen eher als Schmeichelei oder gar Lüge empfunden werden.
Beim Friendly Feedback geht es gar nicht um Schmeichelei oder verallgemeinerndes Lob, es geht gar nicht um Bewertung. Wir lesen und hören einen Text, wie er von der VerfasserIn laut vorgelesen wird. Wir hören gut zu und geben Auskunft darüber, was bei uns LeserInnen angekommen ist, welche Bilder, welche Aussagen, welche Stimmungen, ja welche „movies of the mind“ (Elbow) in unseren Köpfen der Text geschaffen hat. Und halleluja, ist das spannend und tut das gut. Wir hören auch ganz genau hin, wo uns der Text nicht erreicht, wo wir etwas nicht verstanden haben. Und auch das ist Goldes wert für die SchreiberInnen. Denn der Sinn von Friendly Feedback ist, die Wirkung des eigenen Textes zu verstehen und zu wissen, wo genau ich noch etwas verändern/verbessern/ergänzen etc. kann und möchte. Das Zepter bleibt dabei immer in der Hand der VerfasserIn. Das übergeordnete Ziel von Feedback ist es, der SchreiberIn zu zeigen, dass sie was zu sagen hat, dass sie bitte weiter schreiben soll. Denn wir haben alle was zu sagen, auch wenn es Zeit braucht, um die richtigen Worte und Sätze zu finden, Texte gut hinzukriegen und zu überarbeiten und immer besser in all dem zu werden. Wir nehmen uns dafür die Zeit!
Das nächste Wunder, das passiert durch dieses Friendly Feedback ist, dass alle wahnsinnig viel übers Schreiben und Überarbeiten von Texten lernen! Die, die Feedback geben und die, die es erhalten. Mit jeder Feedbackrunde steigt die Lernkurve, da kommen dann auf einmal Texte daher, die uns alle staunen machen: so klar, so fetzig, so frisch. Ich habe das in vielen vielen Feedbackrunden, Feedback-Gruppen seit mehr als 15 Jahren erlebt, mit Studierenden und ihren wissenschaftlichen Texten, mit Sachbuch-AutorInnen, Memoir-AutorInnen und jetzt eben in meiner NoFiFee-Gruppe, in der alle Arten von NonFiction-Texten fröhlich aufeinander treffen. Eingeladen sind alle AbsolventInnen unserer Workshops Sachbuch, Memoir, Personal Essay, Travel Writing, Journalismus. Aber halt, was genau bedeutet Non-Fiction?
Non-Fiction ist so eine schöner, klarer, spannender englischer (Über)Begriff. Dahinter steht eine klare Einteilung der Texte: hier Fiction, also Fiktives (Romane, Lyrik, Kurzgeschichten) und da Non-Fiction, das eigentlich alle anderen Textsorten betrifft! Ich persönlich bin ein großer großer Fan von Non-Fiction, auch wenn ich hin und wieder gerne mal einen guten Roman lese. Aber „Life is stranger than Fiction“. Ich liebe Essays, Memo
irs, gute Artikel, originelle Sachbücher. Meine Göttin, habt ihr „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ gelesen? Ich hab meinen Sylvester-Termin abgesagt, weil ich es zu Ende lesen musste, bin dann am 2. Jänner gleich in die Ephrussi-Ausstellung (Achtung nur mehr bis 13. April!) ins Jüdische Museum gegangen und habe mit Rührung das dort zu sehende Video-Interview mit Edmund de Waals gelauscht, wo er über das Verfassen und Publizieren dieses Buches erzählt und was es heißt, seine Familie & Familiengeschichte nach Wien zu restituieren. Was für ein Buch, was für eine Familienegeschichte, was für ein Memoir, was für eine Wurf über die Jahrzehnte und die Länder der Welt, da wackeln die Wände! Non-Fiction heißt nämlich nicht fade Texte (das Wort Sachbuch ist leider so fad …). In Amerika heißen Sachbücher Non-Fiction Books. Diese Kategorie umfasst so vieles: von Kochbüchern oder Memoirs über politische Analysen zu Reiseführern, Self-help-Books etc. Tutto! Und von all diesen Arten von Sachbüchern gibt’s auch kleine Formen: Artikel, Essays, Kolumnen, Reportagen, Blog-Texte. Und die treffen in meiner NoFiFee-Gruppe bunt und munter aufeinander und befruchten sich gegenseitig. Wundervolle Menschen mit spannenden Projekten, die sich regelmäßig Radical Friendly Feedback geben und immer weiter schreiben und weiter und weiter. Wenn das keine Revolution ist.
Und sie geht weit über Schreib-Workshops hinaus. Ich höre von Unternehmensberatern, die das Friendly Feedback einbauen, von Zeichen-LehrerInnen, von Uni-DozentInnen, um Referate zu besprechen. Da enstehen „Liebensräume“ statt Kritik-Anstalten, und das ist die Mission des writers studio.

Judith Toffifee, ähm NoFiFee – „oh it s a feh“, ähm eine Fee ..hihi
PS: Mein Non Fiction Book- ähm Sachbuch-Workshop startet am 20. März. Voraussetzung dafür ist der Besuch von Writers Tricks, das am 27.2. startet. Achtung nur noch 1 Platz frei.
AKTUELL IM WRITERS´STUDIO
1. Restplätze
Short Story – Einführung in das literarische Kunsthandwerk, Start: 20. Februar
Writers’Tricks – In den Schreibfluss eintauchen & schriftlichen Ausdruck stärken, Start: 27. Februar
Journal to the Self – 18 Methoden für mehr Abwechslung, Tiefe und Perspektive im täglichen Schreiben nach Kathleen Adams, Center for Journal Therapy, Denver, USA, Start: 5. März
Poetry! – Das Spiel mit dem verdichteten Leben. Mit Eva Kuntschner, Start: 13. März
Young Freewriters, Semesterkurs für Writers von 14-19 Jahre, Start: 14. März
Ein Buch über mein Know-How schreiben! Von der Idee zur Sachbuch-Publikation, Start: 20. März (Achtung: Voraussetzung: Writers Tricks)
Short Story – Einführung in das literarische Kunsthandwerk, Start: 26. März
Writers’Tricks – In den Schreibfluss eintauchen & schriftlichen Ausdruck stärken, Start: 26. März
2. Neu in unserem Jahresprogramm!
Von der ersten Publikation zum Verlag – Wege zum literarischen Erfolg, Start: 29. Februar 2020
Humor Writing – Nonsens-Comedy-Satire: Die Kunst aus Alltäglichem Abgründiges zu machen, Start: 21. März 2020
Mindwriting for Business II, Start: 24. März 2020
All Right? Rechtschreiben für Freewriter, Start: 25. April
Reden & Vorträge schreiben – Vom leeren Blatt zum souveränen Auftritt, Start: 19. Mai 2020
Gastworkshop aus den USA: Mythic Memoir Book Art – A writing and collage workshop mit Victoria Rabinowe aus Santa Fe (Kurssprache Englisch), Start: 30. Mai 2020
Frei Geschrieben für DissertandInnen und HabilitandInnen, Start: 29. Mai 2020
3. Writing Retreats
Writers’ Retreat & Workshop in Piran – Intensiv weiterschreiben am Meer, Start: 17. Mai
Writing Retreat für Frauen 2020 – Auftanken mit Journal Writing & Breathwalk in den sanften Weinbergen von Retz, Start: 29. Mai
Atlantic Writing Retreat in Cornwall – An der Küste gehen, in die Weite schauen & viel schreiben wie Virginia Woolf, Start: 25. Jul (nur mehr Wartelistenplätze)
Writers Retreat im Mittelburgenland – Zur Ruhe kommen, weiter schreiben & feedbacken am idyllischen Bauernhof, Start: 26. Juli
4. Kostenlose Infoabende
Mi, 2. März 2020, 19 Uhr: Infoabend und Schnupperworkshop zum Seminar „Frei Geschrieben“
Mi, 11. März 2020, 19 Uhr: Infoabend zu allen Seminaren aus dem Bereich „Passion Writing“ & „Schreibkompetenz fürs Business“
Fr, 24. April 2020, 19 Uhr: Infoabend zum Lehrgang „SchreibtrainIn werden“
5. Jede Woche ein Schreibtreff im writers´studio:
SchreibNACHT: Jeden 1. Freitag im Monat.
1-DAY Retreat mit Frühstück: Jeden 2. Montag im Monat.
SchreibABEND mit Friendly Feedback: Jeden 3. Montag im Monat.
SchreibVORMITTAG mit BreathWalk®: Jeden 4. Donnerstag im Monat.
SchreibSONNTAG: 1 x im Quartal, nächster Termin: 15. März 2020
das ist jetzt eigentlich nicht fair von mir. Euch ein Bild von einer Blumenwiese in Cornwall zu schicken, dort wo das
manchmal hab ich das Gefühl ich werde gar nicht verstanden. Ich meine, wenn ich über „Poetry“ spreche. So viele Leute, die ich kenne und schätze, auch so viele leidenschaftliche LeserInnen & SchreiberInnen im deutschsprachigen Raum können leider wenig bis gar nix mit Gedichten anfangen. Und erst Gedichte schreiben! Halleluja, das darf doch nur Goethe und, sie glauben, es müsse sich reimen und hochtrabend bis langweilig sein. Das Wort „Gedicht“, nochmehr „Lyrik“ ist hierzulande ein schnödes Schulwort und ein Angstwort, fast nicht mit „selbst schreiben“, mit „freiem Schreiben“, mit Freude und Genugtuung in Verbindung zu bringen. Bei uns. Leider.
„Publizieren eure AbsolventInnen eigentlich?“ – diese Frage wird immer wieder einmal an uns gerichtet. Die schnelle Antwort ist: Ja und nein. Oft antworte ich mit einer Gegenfrage: „Was sind denn die Erfolgskriterien für gelungenes Schreiben?“ Zu publizieren ist vielleicht eines, aber weder das wichtigste noch immer passend. Klar, beim
Dennoch, manchmal kommt es vor, dass eine Geschichte, die im Short Story-Workshop entstanden ist oder schon die erste, die danach geschrieben wurde, einen Preis gewinnt und/oder in einem Sammelband publiziert wird. Zumeist dauert dies aber länger und das ist gut so. Schneller finden manche Reiseartikel, die im
Wir freuen uns naturgemäß riesig mit unseren AbsolventInnen, wenn sie publizieren. Wir posten die Texte und Bücher auf
im Sommer saßen wir bei meinem
Johanna, du hast, wie deinem neuen, autobiographisch grundiertem Roman
Schulanfang ist. Schade, dass (und warum) die Wörter „Schule“ und „Lehrer/Lehrerin“ bei uns eher negativ besetzt sind. In den USA nennen sich SchreibtrainerInnen selbstverständlich „writing teachers“ und eine der besten Unis des Landes heißt „New School“. Wir sind auch so eine Art New School for Free Writers, und das seit mehr als 17 Jahren. Längst funken wir auch in die öffentlichen Schulen und Universitäten hinein mit unserem Freewriting-Ansatz. Da kommt es vor, dass eine ganze Klasse einer Wiener NMS ganz verliebt ist ins freie Schreiben und dann auch noch einen Litertaturpreis gewinnt. Wie geht das? Ihre Lehrerin Gundi Haigner, die im writers studio die 
In jedem Fall freue ich mich auch auf mein Schreib-Retreat für Frauen, das heuer erstmals stattfinden wird, und zwar in einem sehr edel renovierten Gutshof bei Retz.
A. BURGENLAND:
B. WEINVIERTEL:
Nachmittags tauschen wir uns aus zum Schreiben als Frau und gemeinsamen Ideenspinnen. „Schafft euch Schreibräume!“ Yes, we can!

tja, viele Menschen träumen davon einmal ein Buch zu schreiben und manche tun es dann auch. Wie solche ersten Buchbabies heranwachsen bzw. was es überhaupt davor an Schreibknow-how und kreativen Prozessen braucht, das ist genau unser Thema im writers’studio. Die Vorarlbergerin Irmgard Kramer war 20 Jahre lang Volksschullehrerin und besuchte nebenbei viele Schreibworkshops. Und irgendwann war sie nicht mehr zu halten. Schrieb und schrieb, nach Jahren klappte es auch mit dem Publizieren und sie konnte schließlich ihren Job an den Nagel hängen. Als sie letzten Sommer nach Wien zog und ich sie kennenlernte, war ich naturgemäß schwer beeindruckt: Irmgard Kramer hat in den letzten fünf Jahren 15 Kinder- & Jugendbücher publiziert. Im Sommer wird sie im writers´studio das Seminar 